Glaube nicht dem Social Dilemma
Ein paar Gedanken in der Mitte von 2023
Nichts läuft schneller als die Zeit. Heute ist der 20. Juli und das restliche Jahr 2023 hat noch knapp 5 Monate. Also noch genau 161 Tage Zeit seine Jahresziele zu erreichen. Steckt sich heutzutage überhaupt noch jemand Ziele oder macht man das nicht mehr? #worklifebalance 😎
Dieses Jahr steht beziehungsweise stand bei uns Folgendes auf der Agenda:
- Strukturen und Prozesse für die Crew besser verständlich machen und ständig wiederkehrende Abläufe ans Team abgeben
- Aus dem RhÖnKLO ein echtes Klo mit Wasser bzw. Abwasseranschluss inklusive Mini-Überdachung zu bauen 🚽
- Team Events & Wanderungen für unsere Kunden extrem geil erlebbar machen
- Neuen Alpaka Stall planen & bauen
- Neue Produkte bis Oktober rausbringen 🚀
- Neues Format auf den Sozialen Medien etablieren
- Außerdem arbeiten wir im Hintergrund an einem Projekt, welches wir noch nicht öffentlich nennen möchten – es aber sehr viel Zeit und Hirnschmalz in Anspruch nimmt
Rhönmomente wächst (was uns sehr freut), aber auch viele Aufgaben mit sich bringt. Maggi und ich sind Brüder, haben eine Firma gegründet und wussten nicht, was da alles auf uns zukommt. Quasi learning by doing, trial and Error oder #einfachmachen 🤪
Wir wussten schon immer, dass wir Menschen auf dieser Reise über die sozialen Medien mitnehmen möchten, egal was passiert und immer möglichst authentisch.
Aus der anfänglichen Leichtigkeit wurde später ein immer stärker spürbarer Druck. Maggi hat seinen Job 2021 gekündigt und ich genau ein Jahr später. Wir haben die ersten Mitarbeiter eingestellt und so langsam formt sich aus dem kleinen Startup eine Firma. Naja, ob man das Firma nennen kann?! Wir haben unser Versandlager im ehemaligen Hühnerstall von den Großeltern gebaut. Wo früher das Heu für Kühe gelagert wurde, stehen heute mehrere Paletten Bier – inklusive Kühlhaus für die Bierwanderungen. Und wo früher Schweine geschlachtet und aufgehangen wurden, holt heute jeden Tag die Post unsere Pakete ab und verschickt sie an euch 📦
In dem Haus unserer Ur-Großeltern haben wir nun mehrere Büro-Arbeitsplätze, die Decke ist gefühlt 1,80m hoch und wenn Oma nicht ab und an mal durchwischen würde – würden wir wahrscheinlich im einzigen Chaos versinken. Naja, vielleicht ist es gar nicht so schlimm wie es sich anhört, denn irgendwie funktioniert es ja alles. So langsam bilden sich Abläufe und eben auch eine kleine Firma.
Glaube nicht dem Social Dilemma
Wie du vielleicht weißt, versuchen wir unseren Tag so gut es geht auf den Sozialen Medien zu zeigen. Doch wenn man sich ab und zu selbst Videos dort anschaut, wird einem ständig gezeigt, was man alles falsch macht, wie gut es anderen geht und warum man sein Leben nicht im Griff hat. Glaub uns mal: Absoluter Bullshit 👊🏼 Social Media ist eine Parallelwelt – mit nur sehr seltenem, ehrlichem und realitätsnahem Content.
Überall findet man geskriptete Videos, leicht bekleidete Girls (oft viel zu jung und mit Faceliftfilter 3000) auf TikTok, Leute die andere Leute auf der Straße irgendetwas schenken oder Unfälle, die in der Öffentlichkeit gefilmt werden, anstatt einfach Menschlichkeit zu zeigen und zu helfen. Es ist so viel Fake und am besten man macht diesen Schei* einfach nicht mehr mit. Unter jedem Video findet man irgendwelche _verpetzer_2378_ulrich Personen die nichts Besseres in ihrem Leben zu tun haben als den ganzen liebelangen Tag Kommentare unter Videos zu schreiben, die genau für solche Menschen gemacht sind.
Wir verschwenden unsere Zeit mit Dingen, die uns einfach nichts bringen. Das Smartphone bringt uns revolutionär wieder einen Schritt zurück. Wir entwickeln uns zurück und überlassen der Technik das Denken – Ob das gut oder schlecht ist, soll jeder für sich selbst entscheiden ✌🏼
Und dann kommt noch dazu, dass der “Algorithmus” genau auf dich zugeschnitten wird. Schaust du viele traurige Videos, bekommst du fast nur noch traurige Videos. Magst du Tiere, ist alles voll mit Tieren. Du schaust dir gerne Comedy-Videos an? Klar, wenn du mal kurz gute Laune möchtest, dann gehst du einfach für 3 Sekunden auf deinen Feed, denn er ist genau auf dich zugeschnitten. Du bekommst das Dopamin, das du brauchst. Doch das ist ungesund, da bin ich ganz sicher 😌
Ups, jetzt bin ich etwas abgeschweift, aber ihr merkt: Je mehr man mit sozialen Medien zu tun hat, umso bewusster sollte man damit umgehen und sie gesund nutzen.
Abgesehen von den persönlichen Befindlichkeiten auf sozialen Medien, liebe ich geniales Marketing und wenn ein Produkt oder eine Marke es schafft Außergewöhnliches zu kreieren. Eine clevere Idee mit Bestand für die Ewigkeit. Nicht irgendein Trend, welcher in zwei Jahren wieder vorüber ist.
In letzter Zeit haben wir uns auch von vielen Trends leiten lassen und den Fokus auf unser Kerngeschäft verloren. Wir dachten wir müssten – nachdem wir versehentlich ein Video mit über 5 Millionen Views (How To Open a beer with another beer) veröffentlicht haben 🤯 – immer einfach auf die Trends springen. Dadurch haben wir jedoch den Fokus etwas verloren. Wir haben uns leiten lassen von der immer größeren Flut an Kurzvideos und der immer kürzer werdenden Aufmerksamkeitsspanne der Menschen. Wir bekamen dafür Anerkennung und das fühlte sich auch irgendwo gut an, doch das Problem: Man verliert zu schnell den Fokus. Den Fokus auf Rhönmomente ✨
Wir werden das jetzt ändern, denn nur wenn man macht, was man gerne macht, feiern es auch andere Leute. Authentizität Brudi! 🤝🏼
Gut, das war wieder ein kleiner Zwischenstand, welcher mal wieder aus dem Kopf raus musste. Tut gut einfach mal das zu schreiben, das einem gerade im Kopf herumschwirrt. Vielleicht mache ich das jetzt öfters. Aber vielleicht auch nicht.
Wisst ihr, der eigentliche Grund, warum ich das schreibe, ist Folgender: Maggi wollte Urlaub machen. Zwei Wochen mit dem Motorrad bisschen durch die Rhön fahren, einfach mal Abstand zu bekommen, um wieder einen anderen Blickwinkel auf das große Ganze zu bekommen. Mama & Papa auch crazy, was die beiden in letzter Zeit für Rhönmomente leisten, haben sich seit Ewigkeiten auf den Urlaub in Österreich gefreut. Es ist Montag, der Urlaub für Maggi sollte beginnen, ich wache früh mit Bauchschmerzen auf. Doktor. Die Nachricht: Blinddarm muss raus. Maggi Montag vormittags angerufen: “Ey Brudi, wie ist dein Urlaub? Ich muss ins Krankenhaus, du kannst keinen Urlaub machen, du musst übernehmen” Jetzt sitze ich hier, den Text geschrieben und nehme mir eine gezwungene Auszeit. Tut irgendwie trotzdem gut. Ich glaube das mach ich jetzt öfters. Wir Menschen lernen immer nur dann, wenn´s wortwörtlich mal wehtut 🥲